Nachhaltigkeit bei Immobilien – Potenziale des klimafreundlichen Wohnens und ESG-Faktoren

Nachhaltigkeit bei Immobilien

Durch den zunehmenden Klimawandel ist das Thema Nachhaltigkeit wichtiger denn je und spielt vor allem im Immobiliensektor eine entscheidende Rolle. Laut dem Umweltbundesamt wurden im Jahr 2020 etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und ein Drittel der CO2-Emissionen von Gebäuden verursacht. Erst kürzlich benannte das Innovationsbarometer der deutschen Immobilienwirtschaft Nachhaltigkeit als den wichtigsten Innovationstreiber. Nachhaltige Immobilien sind daher die Zukunft und vereinen ökonomische Ziele mit der Verantwortung für die Umwelt. 

Wir erklären in diesem Artikel, wodurch sich nachhaltige Immobilien auszeichnen und was dies für Ihre Vermarktung bedeutet. Besonders wenn es um den Bau nachhaltiger Immobilien geht, scheuen viele die möglichen Kosten. Wir liefern Ihnen gezielt Argumente für eine zielgruppengerechte Vermarktung wie beispielsweise langfristige Energiekosten-Einsparungen, mit denen Sie Interessenten überzeugen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Energieeffizienz als wichtigster Faktor
  2. Ökologische Baustoffe als Basis
  3. Gestaltung einer nachhaltigen Wohnimmobilie
  4. Nachhaltige Gewerbeimmobilien
  5. ESG-Faktoren für Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft
  6. Nachhaltige Immobilien vermarkten
  7. Nachhaltig in die Zukunft

Energieeffizienz als wichtigster Faktor

Nachhaltige Immobilien zeichnen sich besonders durch ihre allgemeine energetische Qualität aus. Diese ergibt sich in erster Linie aus der bautechnischen Umsetzung der Fenster, Türen oder Wärmebrücken. Die genauen Vorgaben sind Teil des Gebäudeenergiegesetzes vom 1. November 2020, das die energetischen Anforderungen an klimatisierte oder beheizte Gebäude festlegt. Damit hat sich energiesparendes Wohnen von einem Trend zu einem Muss entwickelt. Bauherren stellen sich nun nicht mehr die Frage, ob, sondern durch welche Maßnahmen sie energieeffiziente Aspekte berücksichtigen und integrieren.

Ökologische Baustoffe als Basis

Nachhaltige Immobilien schonen Ressourcen und sparen Energie, Wasser und Material. Um dieses Ziel zu erreichen, werden bereits in der Bauplanung ökologische Baustoffe verwendet und über kurze Wege von der Produktionsstelle zur Baustelle transportiert. Diese Baustoffe bestehen aus natürlichen, meist nachwachsenden Rohstoffen und enthalten in der Regel keine chemischen Zusatzstoffe. In vielen Fällen sind die Materialien außerdem wiederverwertbar. Dies reduziert den Energiebedarf bei der Produktion erheblich, wodurch weniger Emissionen von Schadstoffen wie CO2 in die Luft gelangen. Ein weiterer Vorteil liegt in der unbedenklichen Entsorgung, da sie durch den Verzicht auf chemische Bausubstanzen weder dem Grundwasser noch dem Erdreich schaden. 

Zu ökologischen Baustoffen zählen unter anderem Lehm, Holz, Naturstein, Kork, Ziegel und Ton. Insbesondere Holz und Lehm gelten als umweltschonende Allrounder. Wurde Lehm in den vorherigen Jahrzehnten noch als veraltet betrachtet, kehrt der Baustoff inzwischen zurück in den Fokus von Baufirmen und Architekten. Lehm überzeugt nicht nur mit einer hohen Energieeffizienz, sondern speichert zudem zuverlässig Wärme und isoliert die Immobilie. Darüber hinaus nimmt Lehm ausgezeichnet überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt sie später wieder langsam ab, wenn die Luft zu trocken wird. Mit Lehm tun Sie sowohl etwas Gutes für die Umwelt als auch für die Hausbewohner, da sich das angenehme Raumklima positiv auf die Gesundheit auswirkt. Zusätzlich bindet Lehm Gerüche, absorbiert Schadstoffe und verursacht keine Allergien.

Wird Holz für den Bau verwendet, profitieren Sie neben den hervorragenden Dämmeigenschaften ebenso von positiven Auswirkungen auf die Ökobilanz der Immobilie. Darüber hinaus zeichnet sich der nachwachsende Rohstoff durch eine flexible Bearbeitung und niedrige Gesamtkosten aus. Auch wenn es immer wieder zu Lieferengpässen kommt und die hohe Nachfrage den Preis anhebt, hatten die Holzpreise laut vieler Expertenmeinungen bereits im Sommer 2021 ihren Höhepunkt erreicht. Eine langfristige Preisprognose ist jedoch schwierig. Seit dem vergangenen Jahr lässt sich allgemein bei vielen Baustoffen eine steigende Rohstoffpreisentwicklung beobachten.

Ökologisch bedeutet jedoch nicht gleich nachhaltig: Gestalten Sie eine umweltfreundliche Immobilie, prüfen Sie in jedem Fall, woher die Bauprodukte stammen. Denn je nachdem, in welchem Land beispielsweise das Holz abgebaut wurde, gilt der Nachhaltigkeitsaspekt nicht mehr. Zusätzlich ist nicht jeder ökologische Baustoff gesund, da auch in der Natur gesundheitsschädigende Substanzen vorkommen. Berücksichtigen Sie deshalb, ob der Baustoff eines der geprüften Labels trägt. So können Sie sicher sein, ökologisches, gesundes und gleichzeitig nachhaltiges Material zu verwenden.

Grüne Häuser

Gestaltung einer nachhaltigen Wohnimmobilie

Neben ökologischen Baustoffen, die vorrangig für Neubauten infrage kommen, existiert eine Vielzahl von Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen, mit denen sich bestehende Immobilie nachhaltig umrüsten lassen. Dazu zählen beispielsweise moderne Wärmepumpenheizungen. Wird die Anlage mit einer Solarthermie ergänzt, deckt diese bis zu 30 Prozent des benötigten Heizwärmebedarfs ab und die Immobilie trägt aktiv zur Energiewende bei. Diese Art der Solaranlage nutzt die Wärme der Sonnenstrahlen für die Erwärmung des Trink- wie auch Duschwassers und unterstützt gleichzeitig die Leistung der Heizung.

Sonnenenergie kommt nicht nur in Solarthermie-Anlagen zum Einsatz: Fotovoltaikanlagen wandeln die Sonnenstrahlen in Strom um. Die Effizienz dieser Maßnahmen hängt allerdings von den Witterungsbedingungen ab. Im Idealfall erzeugt die Immobilie genügend Energie, um den vollständigen Bedarf vor Ort zu decken. Durch Plusenergiehäuser – die sogar einen Überschuss an Energie erzielen – wird es möglich, einen Teil an Energieerzeuger zu verkaufen, um weitere Haushalte zu versorgen.

Zwei- oder dreifach verglaste Fenster lassen weniger Wärme nach außen, wodurch Immobilienkäufer deutlich Heizenergie sparen. Wichtig ist, die Sanierung der Fenster auf die Fassadendämmung abzustimmen. Sind die Wände die kälteste Fläche des Raumes, besteht andernfalls das Risiko, dass sich Schimmel bildet. Eine weitere Maßnahme stellt die Dämmung der Fassade oder des Daches dar, die zwar aufwendig ist, dafür aber eine ausgesprochen positive Wirkung erzielt. Dämmen Sie nachträglich die Dachflächen oder die Kellerdecke, verringert dies ebenfalls den Energieverlust.

Es muss nicht immer eine komplette Sanierung sein: Auch durch Smarthome-Anwendungen lässt sich laut des Ökoinstitut e.V. zwischen neun und 14 Prozent Heizenergie einsparen. Zu den intelligenten Technologien zählen unter anderem smarte Heizkörperthermostate oder Lampen mit Bewegungs- und Tageslichtsensor. Hierbei ist jedoch auch der steigende Stromverbrauch zu beachten, der durch die Geräte entsteht.

Nachhaltige Gewerbeimmobilien

Nicht nur in Wohnimmobilien machen sich nachhaltige Maßnahmen bezahlt: Insbesondere mit umweltbewussten Gewerbeimmobilien sparen Unternehmen Kosten ein und profitieren langfristig. Die Maßnahmen, die für Wohnimmobilien gelten, können hier ebenfalls im großen Stil umgesetzt werden. Vor allem durch den Imagegewinn erfreuen sich nachhaltige Unternehmensstandorte wachsender Beliebtheit. So bereichert eine Fassadenbegrünung oder Bepflanzung des Grundstücks nicht nur die Tier- und Umwelt, sondern steigert durch den einladenden Park-Charakter auch die Lebensqualität der Mitarbeiter. Eine Dachbegrünung dient zudem als natürliche Klimaanlage, die im Winter die Wärme dämmt und im Sommer vor Hitze schützt.

Energieausweis

ESG-Faktoren für Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft

Die Komplexität des Themas steigt und ist besonders im Hinblick auf Immobilien schwierig einzuschätzen: Ab wann gilt eine Immobilie als nachhaltig? Trägt die Immobilie dazu bei, Umweltziele zu erreichen? Die sogenannten ESG-Faktoren (zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) schaffen eine Orientierung für Gewerbeimmobilien. Sie legen drei nachhaltigkeitsbezogene Verantwortungsbereiche von Unternehmen fest und liefern damit Anhaltspunkte, wie sich die Wirtschaft an einer nachhaltigen Entwicklung beteiligt. In der Immobilienbranche gelten sie als Standardkriterien für nachhaltige Anlagen und Entscheidungen von Immobilieneigentümern, Unternehmen und Kommunen.

E wie Environment: Dieser Punkt betrachtet die Immobilie in Bezug auf den Klima- und Umweltschutz. Wie viele Quadratmeter betragen die Grünflächen? Werden erneuerbare Energien genutzt und Ressourcen geschont? Wie klimabewusst gestaltet sich das Abfallmanagement?

S wie Social: Im Mittelpunkt stehen die Mitarbeiter, der Nutzungskomfort, die Arbeitssicherheit und die Gesundheit. Dabei spielen Themen wie Diversität und Inklusion innerhalb des Unternehmens eine Rolle, aber auch nach außen sollte das Gebäude einen Mehrwert für die Allgemeinheit bieten. Dazu zählen unter anderem sozialer Wohnungsbau, Senioren- oder studentisches Wohnen wie auch Barrierefreiheit innerhalb und außerhalb der Räumlichkeiten.

G wie Governance: Hierbei geht es um eine nachhaltige Unternehmensführung, die beispielsweise klare Richtlinien zur Vergütung sowie Chancengleichheit bietet. Zusätzlich wird das Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens in den Blick genommen.

Erfassen Sie Gebäude unter ESG-Gesichtspunkten, steuern Sie ökonomische und ökologische Maßnahmen zielführend. Immobilien, die den ESG-Kriterien entsprechen, gelten als nachhaltig und wertstabil. Ebenso gewinnen an ESG-Kriterien orientierte Mietverträge an Bedeutung.

Nachhaltige Immobilien vermarkten

Das Interesse an sogenannten Green Buildings steigt. Je mehr Energie ein Haus oder eine Wohnung einspart, desto höher fällt oftmals der Immobilienwert und damit Verkaufspreis aus. Denn langfristig profitieren die Käufer von niedrigeren Energiekosten und einer gesteigerten Lebensqualität. Laut effizienzhaus-online sparen Bewohner durch moderne Fenster etwa fünf bis zehn Prozent Energie, eine Fotovoltaikanlage reduziert den Verbrauch um circa 15 Prozent und mit einem wärmegedämmten Dach werden sogar bis zu 30 Prozent Energieeinsparung möglich. Käufer müssen außerdem damit rechnen, dass sich in Zukunft die energetischen Vorgaben an Immobilien deutschlandweit verschärfen, wodurch grüne Gebäude als besonders wert- und zukunftssicher zählen. Richten Sie dementsprechend Ihr Marketing für ökologische Häuser und Wohnungen nicht nur auf Personen aus, die ein neues Eigenheim suchen, sondern nutzen Sie das Thema Nachhaltigkeit auch, um Investoren zu überzeugen. 

Im Energieausweis sehen Kaufinteressenten auf den ersten Blick den energetischen Zustand der Immobilie, dennoch können Sie nachhaltige Aspekte sowie umweltfreundliche Umbaumaßnahmen in Ihren Exposés und während Besichtigungsterminen hervorheben. Stellen Sie im Rahmen einer Wertermittlung eine ausbaufähige Energieeffizienz fest, lohnt sich das Gespräch mit dem Eigentümer über energiesparende Maßnahmen, die den Verkaufspreis mitunter wesentlich anheben.

Nachhaltig in die Zukunft

Nachhaltige Immobilien schaffen eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: Für Eigentümer ergeben sich zahlreiche Optimierungspotenziale für eine erhöhte Lebensqualität sowie eine nachhaltige Wertsteigerung. Käufer profitieren von zukunftssicheren Wertanlagen. Nicht zuletzt profitiert vor allem die Umwelt, denn die Immobilien leisten einen entscheidenden Beitrag zur Klimawende. 

Setzen Sie die Vorteile von ressourcenschonenden und energieeffizienten Immobilien gezielt in der Vermarktung ein und überzeugen Sie Ihre Kunden. Wenn Sie Nachhaltigkeit außerdem für die Imagewerbung Ihres Maklerunternehmens nutzen möchten, unterstützen wir Sie dabei beispielsweise durch abgestimmte Social Media-Beiträge, Imagefilme oder Content für Ihre Website. Welche Möglichkeiten Sie als Immobilienmakler haben, um nachhaltiger im Arbeitsalltag zu werden, erfahren Sie in unserem nächsten Blogbeitrag.

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