Immobilienverrentung: Leibrente, Teilverkauf & Co. – Das sollten Sie wissen
Geschrieben von
Alessa Heinrichs
in der Kategorie
Branchenwissen
Lesezeit: 7Minuten
Niedrige Renten sind ein viel diskutiertes Thema. Rund 15 % der über 65-Jährigen galten laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2021 als arm. Viele Senioren haben jedoch während ihrer Berufstätigkeit eine Immobilie abbezahlt. Für sie gibt es verschiedene Möglichkeiten, in ihrem Zuhause zu leben und trotzdem finanziell entlastet zu werden. Wir geben Ihnen einen Überblick und erklären, warum es für Sie als Makler sinnvoll ist, diese Optionen in Ihr Leistungsportfolio aufzunehmen.
Leibrente, Teilverkauf & Verrentung: Das steckt dahinter
Eine Immobilie ermöglicht mietfreies Wohnen im Alter und somit einen höheren Lebensstandard. Eine geringe Rente und steigende Nebenkosten des Eigenheims machen es Senioren jedoch schwer, ein sorgenfreies Leben zu führen. Der Umzug in eine altersgerechte Wohnung wäre auf der einen Seite eine finanzielle Erleichterung, auf der anderen Seite bedeutet es, das gewohnte Umfeld zu verlassen. Außerdem ist meist die emotionale Bindung an das Haus, in dem ein Großteil des Lebens verbracht wurde, zu groß.
Durch die Immobilienverrentung können Eigentümer in ihrer gewohnten Umgebung wohnen bleiben, sind dabei aber finanziell besser aufgestellt. Sie verkaufen ihre Immobilie komplett oder zum Teil an einen privaten oder institutionellen Käufer und erhalten im Gegenzug den kompletten Kaufpreis oder eine monatliche Teilzahlung. Innerhalb der Verrentung gibt es verschiedene Varianten.
Leibrente
Bei der Leibrente verkauft der Eigentümer seine Immobilie und erhält vom Käufer eine monatliche Rente sowie ggf. eine Einmalzahlung. Auf den Verkäufer kommen keine weiteren finanziellen Pflichten zu, er lebt mietfrei in der Immobilie und erhält ein lebenslanges Wohnrecht. Alle anfallenden Rechte und Pflichten rund um die Immobilie werden ab dem Verkauf vom Käufer übernommen. Das Verhältnis zwischen dem neuen Eigentümer und dem Bewohner der Immobilie gleicht einem Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter – jedoch ohne anfallende Miete. Bei Paaren, die ihre Immobilie per Leibrente verkaufen, gilt die Vereinbarung bis zum Tod der zweiten Person.
Zeitrente
Bei der Zeitrente gelten die gleichen Grundsätze wie bei der Leibrente, allerdings ist hier die Länge des Wohnrechtes begrenzt. Die Beschränkung liegt meistens bei 10 bis 15 Jahren. Diese Variante kommt für Senioren infrage, die sich sicher sind, dass sie nach Ablauf des Wohnrechtes nicht mehr in der Lage sein werden, in ihrer Immobilie zu wohnen. Aufgrund der zeitlichen Begrenzung sind hier die monatlichen Zahlungen in der Regel etwas höher.
Teilverkauf
Bei einem Teilverkauf veräußert der Eigentümer nur einen Teil seiner Immobilie. Wie groß dieser Teil ist, hängt davon ab, wie hoch der finanzielle Bedarf ist. Nach dem Teilverkauf zahlt der Verkäufer eine monatliche Nutzungsgebühr, die aufgrund des erzielten Kaufpreises errechnet wird. In der Regel ist es für den Eigentümer oder seine Erben möglich, die verkauften Anteile zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen.
Leibrente als Leistung: Lohnt es sich?
Die gängigste Form der Immobilienverrentung ist die Leibrente. Durch die aktuell steigenden Lebenshaltungskosten geraten immer mehr Senioren in finanzielle Schwierigkeiten. Sie suchen nach Möglichkeiten, trotzdem in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben. Auch wenn ältere Menschen nicht so viel im Internet recherchieren, haben sie oft Unterstützung durch Familienangehörige. Bieten Sie die Option Leibrente auf Ihrer Website an, finden Interessierte Sie als Experten vor Ort.
Gleichzeitig möchten viele Menschen aktuell in Immobilien investieren, diese jedoch nicht unbedingt selbst bewohnen. Ein Vorteil für den Käufer besteht bei der Leibrente darin, dass er den Kaufpreis nicht auf einen Schlag aufbringen muss. Die Zahlungen an den Verkäufer sind in der Regel monatlich, sodass der Käufer seine neue Immobilie nach und nach abbezahlt. Durch das Prinzip der Leibrente sprechen Sie verschiedene Zielgruppen an, die sich gegenseitig von Nutzen sein können.
Das sollten Makler wissen
Bei der Leibrente können entweder zwei private Parteien oder eine private und eine institutionelle Partei beteiligt sein. Bei der Beteiligung zweier privater Parteien ist das Vorgehen ähnlich zu einem normalen Immobilienverkauf: Der Verkäufer meldet sich bei Ihnen und Sie ermitteln gemeinsam den Wert der Immobilie. Der Eigentümer entscheidet sich für den Verkauf seiner Immobilie in Form einer Leibrente und Sie begeben sich auf die Suche nach einem Käufer. Die Besonderheit bei dieser Suche liegt darin, dass der Käufer die Immobilie nicht direkt selbst nutzen kann. Hier kommen also nur Interessenten infrage, die in eine Immobilie als Wertanlage investieren möchten.
In der Regel liegt der Kaufpreis bei einer Leibrente zwar unter dem Verkehrswert, doch für Immobilienmakler ist sie trotzdem eine gute Möglichkeit, einen neuen Kundenkreis anzusprechen. Senioren, die an einer Leibrente interessiert sind, möchten ihre Immobilie nicht verkaufen, benötigen aber trotzdem Unterstützung bei einem Immobiliengeschäft. Die zusätzlichen Vorteile wie das lebenslange Wohnrecht, die der Verkäufer bei der Leibrente erhält, werden bei der Wertermittlung berücksichtigt. Vor Kaufabschluss wird die Höhe der monatlichen Rente anhand des Wertes der Immobilie festgelegt. Der Vertrag wird über einen Notar geschlossen, der auch das lebenslange Wohnrecht des Verkäufers darin aufnimmt. Bei der Vermittlung des Notars, der sich mit Immobilienverrentung auskennt, können Sie auf Ihr zuverlässiges Netzwerk zurückgreifen.
Es besteht auch die Möglichkeit, mit institutionellen Anbietern für Leibrenten zusammenzuarbeiten. Bei einer Kooperation sind Sie für die Suche nach Verkäufern zuständig und vermitteln diese dann an Ihren Kooperationspartner weiter. Allerdings kommt es in diesem Fall in der Regel nicht zu einem direkten Weiterverkauf an einen privaten Käufer. Die Anbieter für Leibrenten behalten die erworbenen Immobilien in ihrem eigenen Bestand und verkaufen sie erst weiter, nachdem die Rentenempfänger verstorben sind. Zu einem späteren Zeitpunkt stehen diese Anbieter demnach in Konkurrenz zu Ihrem Maklergeschäft. Achten Sie bei der Auswahl Ihres Kooperationspartners auch darauf, wie lange er schon erfolgreich tätig ist. Sollte es während der Laufzeit der Leibrente zu Zahlungsproblemen kommen, fällt dies auch auf Sie zurück. Überprüfen Sie daher gründlich, ob es sich um einen seriösen Partner handelt.
So erreichen Sie die richtige Zielgruppe
Die Möglichkeit der Immobilienverrentung wird immer beliebter. Durch die steigende Beliebtheit gibt es auch immer mehr Anbieter in diesem Bereich. Die Vor- und Nachteile einer Zusammenarbeit mit einem gewerblichen Anbieter sollten jedoch vorab abgewogen werden.
Wenn Sie sich dazu entschließen, Leibrenten im vollen Umfang selbst anzubieten, sollten Sie im ersten Schritt Senioren finden, die Interesse an einer Leibrente haben. Wie Sie Senioren zielgruppengerecht ansprechen, erfahren Sie in unserem Beitrag „Zielgruppe 60plus – So erhalten Sie den Maklerauftrag”.
Auch wenn die Immobilienverrentung noch nicht so weit verbreitet ist: Durch den demografischen Wandel und die zunehmend schwierige finanzielle Situation, insbesondere von Senioren, wird sie immer interessanter.
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